Chronik Februar – Juni 1925
Wahmbeck, Februar. Ein mit 8 000 Zentnern Kali beladenes Bockschiff ist bei unserem Dorf in der Weser auf Grund gelaufen. Es gelang zwar, das Schiff wieder frei zu bekommen, ein Leck zwang den Schiffer jedoch, ans Ufer zu steuern.
GZ, 3.2.1025.
Bodenfelde, Februar. Die Vorbereitungen für eine Kanalisation der Oberweser sind in vollem Gange. Bei Lauenförde und Carlshafen, wo Staustufen errichtet werden sollen, werden bereits Messungen vorgenommen.
GT, 24.2.1925.
Solling, 24. Februar. In einigen Dörfern des Sollings ist bei Pferden Blutarmut festgestellt worden. In Wiensen und Schoningen sind bereits Schutzmaßnahmen ergriffen worden.
GT, 26.2.1925.
Lippoldsberg, März. Die Firma C. Decken hat eine Aluminiumfabrik eröffnet, die unterschiedliche Produkte für den Haushalt herstellt und etlichen einheimischen Arbeitern eine Beschäftigung bietet.
GZ, 27.3.1925.
Solling, April. Die Schnepfen, welche die Jäger sehnlichst erwartet haben, sind auf ihrer Wanderung nach Norden in den letzten Tagen wiederholt gesehen worden. Abends kurz vor der Dämmerung kommt die Schnepfe knarrend und pfeifend angeschwirrt.
GZ, 9.4.1925.
Wesertal, April. Förster und Jagdinteressenten beklagen, dass der Wildbestand in Reinhardswald, Bramwald und Solling bedeutend zurückgegangen sei.
GZ, 17.4.1925.
Wahmbeck, April. Die hiesige Sommerfrische wird jetzt in ein Erholungsheim für Mädchen umgewandelt. In dieser Woche kommen 30 junge Bielefelderinnen. Nach einem Aufenthalt von sechs Wochen findet ein Wechsel statt.
SN, 30.4.1925.
Wesertal, Mai. Die tägliche Personenfahrt auf der Oberweser wird in diesem Jahr vom 9. Mai bis zum 20. September durchgeführt werden. Der Fahrplan sieht eine tägliche Berg- und Talfahrt von den Endpunkten Hameln und Hann. Münden vor.
SN, 2.5.1925.
Solling, Mai. Die Heidelbeeren im Solling stehen in voller Blüte, teilweise haben sich bereits Fruchtansätze gebildet. Wenn keine Fröste mehr einsetzen, ist mit einer guten Ernte zu rechnen.
VB, 28.5.1925.
Solling, Juni. Der Eichenwickler, der gefährlichste Feind unserer Eichenwälder, tritt verschiedentlich auch in der Oberförsterei Knobben auf und frisst die Bäume kahl. Es besteht wenig Hoffnung, die Eichen nach dieser Heimsuchung erhalten zu können.
VB, 6.6.1925.
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Quellen: Die Berichte aus dem Göttinger Tageblatt (GT), der Göttinger Zeitung (GZ), den Sollinger Nachrichten (Uslar, SN) und dem Volksblatt (Göttingen, VB) wurden teilweise gekürzt bzw. zusammengefasst.
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